Zucht

Hier erfahren Sie mehr über unsere Tiere und uns. Darüber hinaus finden sie Infos und Wissenswertes über Alpakas im Allgemeinen.

Alpakas rufen bei allen Betrachtern, egal ob jung oder alt, ähnliche Gefühle hervor: Die Menschen genießen die Beobachtung der Tiere, beginnen zu lächeln, möchten gerne vorsichtig berühren oder einfach nur ruhig dastehen. Hier fällt mir immer wieder das schöne Sprichwort ein:

„Wer einmal einem Alpaka tief in die Augen schaut, kommt nie wieder von ihm los!“

Genau diese faszinierende Wirkung hat uns 2013 zum Kauf unserer ersten Tiere motiviert. Dem ging allerdings ein längerer Weg der Information voraus, da die Aufzucht der Tiere schon eine besondere Herausforderung darstellt, der wir uns gestellt haben.

Unser kleiner Hobbyzuchtbetrieb am Rande der Soester Börde liegt in einem Ortsteil der Kreisstadt Soest umgeben von Wiesen und Feldern. Unsere Tiere wachsen ohne menschennahe Erziehung auf und leben in der Herde in natürlichen Lebensbedingungen, was sich bei der Begegnung mit ihnen vor allem darin zeigt, dass der typische Alpaka-Charakter sehr schnell erkennbar und spürbar ist. Es ist uns eine Herzensangelegenheit das Vertrauen unserer Tiere ohne Zwang und Druck zu erlangen. Deshalb arbeiten und trainieren wir nach der „Camelidynamics“-Methode von Marty McGee Bennett.

 

Info/Wissenswertes

Allgemeine Infos

Alpakas stammen aus Südamerika (Anden). Sie gehören zur Spezies der Neuweltkameliden. Sie werden seit über 5.000 Jahren aus der Urform Guanaco und Vicunja von den Ureinwohnern Südamerikas wegen ihrer Edelfaser gezüchtet. In freier Wildbahn erreichen sie ein Alter von bis zu 25 Jahren. In unseren Regionen können sie etwa 15 – 20 Jahre alt werden.
Alpakas erreichen ein Stockmaß zwischen 80 und 100cm. Dabei können sie zwischen 45 und 90 kg schwer werden. Die Trächtigkeit einer Stute liegt bei 11,5 – 12 Monaten. Ein Fohlen „Cria“ wiegt bei der Geburt etwa zwischen 6 und 8 kg.

Eine Alpakastute sollte ab einem Alter von 18 Monaten und einem Gewicht von 45 kg gedeckt werden. Alpakahengste können ab 24 Monaten in den Deckeinsatz gehen.

Alpakas sind freundliche, intelligente Tiere. Ihre Charaktere sind dabei ganz unterschiedlich. Als Herdentiere sind sie sehr aufmerksam und wachsam. Bei drohender Gefahr laufen sie nicht kopflos davon sondern schätzen die Situation zunächst ein. Als Warnung vor Gefahr stoßen sie einen Warnpfiff aus. Hunde, Katzen oder Füchse werden zunächst beobachtet, wenn sie als Bedrohung eingeschätzt werden, werden sie von den Alpakas gestellt und in die Flucht geschlagen. Untereinander verständigen sich Alpakas mit Lautäußerungen die wie ein „Mmmh“ klingt, ein alpakatypisches Summen.
Ja, Alpakas spucken auch, aber nur um die Rangordnung in der Herde zu Regeln, ebenso gehören Treten und gegenseitiges Anrempeln dazu.


Haltung und Pflege

Alpakas sind Herdentiere und müssen mindestens zu zweit gehalten werden. Eine Einzelhaltung kommt auch in Vergesellschaftung mit anderen Tieren wie zum Beispiel Schafen nicht in Frage. Um eine natürliche Rangordnung herzustellen, sollte eine Alpakaherde aus drei Tieren bestehen.
Eine Vergesellschaftung von einer Alpakaherde mit anderen Tierarten ist möglich. Dabei sollte man aber beachten, dass die Rassen auch kompatibel sind. Zu beachten ist besonders die Frage, ob Krankheiten gegenseitig übertragbar sind. Passen die Rassen vom Futterangebot und den Futterbedürfnissen zusammen oder fügen sie sich möglicherweise gegenseitig physischen Schaden zu.

Platzangebot
Die Weidefläche muss gesetzlich 1000m² für zwei ausgewachsene Tiere betragen. Für jedes weitere werden 100m² berechnet. Dies bedeutet, dass man 12 Tiere auf einem Hektar extensiv genutzter Weide halten kann. Zu empfehlen ist die Einrichtung von mehreren Parzellen, damit die Tiere den Graswuchs kurz halten können und die nicht genutzte Flächen nachwachsen kann. Man sollte darauf achten, dass das Weidegras möglichst „mager“ ist, denn die Proteine spielen eine große Rolle für die Feinheit der Faser. Die Umzäunung sollte zwischen 1,20m und 1,50m hoch sein. Alpakas sind Schwielensohler, sie machen also keine Trittschäden und sind damit auch optimal zur Landschaftspflege einsetzbar.

Der Stall sollte ausreichend groß sein, da Alpakas nicht gerne dicht beieinander liegen. Hier bietet sich eine Mindestgröße von 2m² pro Tier an. Außerdem sollte die nötige Kopffreiheit gewährleistet sein. Er sollte an drei Seiten zu sein und es muss eine zugfreie Belüftung gegeben sein. Ebenso ausreichend Helligkeit. Futtermittel sind Gras im Sommer, Heu im Winter, ein spezielles Neuweltkameliden Mineralfutter und für trächtige und laktierende Stuten ein spezielles Neuweltkameliden Kraftfutter.

Pflegemaßnahmen
Neben der jährlichen Schur müssen auch die Zehennägel regelmäßig geschnitten werden und die länge der Zähne kontrolliert und ggf. vom Tierarzt geschliffen werden. Jährlich steht auch eine Impfung mit Covexin 8 gegen Chlostridien an. Außerdem sollte man drei bis viermal jährlich eine Wurmkur durchführen.


Alpakarassen

Huacaya
Die Huacayafaser ist sehr weich und wächst lotrecht zum Körper. Dabei weist es eine Kräuselung (crimp) auf. Die Fasern wachsen sehr dicht und bilden kleine Bündel. Dies liegt an der engen Haarfolikelanordnung in der Haut.
Durch das enorme Volumen, welches durch das sehr dichte Vlies entsteht, sind die Tiere robuster gegenüber Witterungen als Suris. Auch bei Minustemperaturen frieren sie nicht. Ebenso sind Huacayas gut gegen Regen geschützt. Die obere Schicht des Vlieses wird zwar eingedrückt, aber eben diese Schicht der Faser ist wasserundurchlässig. Diese natürliche Schutzfunktion der Faser ist auch bei Starkregen gegeben. Allerdings gehen Alpakas bei Starkregen eher in den Stall, als bei „normalem“ Regen.
Das Vlies der Huacayas lässt sich in Deutschland schon gut vermarkten. Es gibt Wollwäschereien, die sich auf die Verarbeitung der Faser spezialisiert haben. Hier sind spezielle Maschinen erforderlich, da die Alpakafaser kaum Lanonin (Wollfett)enthält.
Typische Produkte aus der Huacayafaser sind sämtliche Strickwaren wie Handschuhe, Mäntel, Mützen, Schals, Socken und Pullover. Aber auch Couchdecken, Kissen oder Steppdecken werden aus dem Vlies hergestellt. Die oben beschriebenen Endprodukte sind nicht nur sehr leicht, sie sind auch ca. fünf Mal wärmer als Produkte aus Schafwolle. Außerdem wirkt das Vlies in unbehandelter Form antibakteriell.

Suri
Das Surivlies besitzt einen extremen Glanz, hat eine lockenförmige Struktur und fühlt sich seidig weich an. Dabei weist es kaum Kräuselung (crimp) auf. Das Vlies ist länger als das der Huacayas, so dass es sich in der Mitte des Rückens scheitelt und rechts und links vom Körper herabhängt. Dabei bildet es feine Strähnen, die sich in Locken eindrehen. Da das Surivlies weniger Volumen hat, als das der Huacayas, werden Suris häufig nur alle zwei Jahre geschoren. Hier ist aber jährlich der Bauch frei zu scheren, damit es nicht an heißen Tagen zu einem Hitzestau kommt.
An kalten, ungemütlichen Tagen suchen sie eher den Stall auf als Huacayas, da sie auch eher frieren.
Besonders geeignet ist das Surivlies für die Produktion feinster Stoffe wie Anzüge, Hemden, Krawatten oder Schals. Da die Verarbeitung des Surivlies aufwendiger ist, als das der Huacayas, ist es auch die Vermarktung in Deutschland schwieriger.

Kreuzungen Duri/Huacaya
Kreuzungen sind nicht erwünscht! Bei diesen Kreuzungen erhält man in den meisten Fällen ein Huacaya, da Suris nicht reinerbig sind. Diese Nachzuchten haben in der Regel eine schlechtere Vliesqualität und ist damit ein züchterischer Rückschritt.

 

Fasern - Das Vlies der Götter

Neben Kaschmir und Seide zählt die Alpakafaser (Vlies) zu den edelsten Naturfasern. Das Vlies ist berühmt für seine Feinheit, für den schönen Glanz und für die Weichheit. Außerdem besitzt sie hervorragende thermoregulierende eigenschaften. Es ist die weltweit wertvollste kommerziell genutzte Faser. Durch den geringen Lanolin Anteil wird die Alpakafaser als hypoallergen eingestuft. Aufgrund der hohen Reißfestigkeit lässt sich die Faser gut verarbeiten. Gerade die Faser von Huacayas ist besonders zum Handverspinnen geeignet. Gewonnen wird die Faser durch die im Frühjahr stattfindende jährliche Schur. Dabei bekommt man von einem Alpaka zwischen 2 und 6 kg Vlies. Davon sind ca. 1 bis 3 kg reell nutzbar, denn es werden drei verschiedene Qualitäten unterschieden, die direkt bei der Schur getrennt gesammelt werden. Jungtiere werden ab einem Alter von 12 Monaten geschoren. Alpakas kommen in ganz unterschiedlichen Farben vor. Es gibt insgesamt 22 Naturfarbtöne mit über 60 Farbschattierungen, die hier unterschieden werden.

Die Qualität oder Feinheit der Faser wird in Micron (tausendstel Milimeter) gemessen. Hier gilt, je feiner, also je geringer der Micronwert ist, je feiner, edler und teurer ist die Faser. Dabei ist zu beachten, dass Werte über 30 Micorn für eine Verarbeitung der Faser zu Textilen kaum möglich sind.

Man unterscheidet folgende Qualitätsstufen für die Feinheit der Alpakafaser:

  • Baby royal: unter 20 Micron
  • Baby Alpaka: 20,1 – 23,0 Micron
  • Superfine: 23,1 – 26,9 Micron
  • Medium: 27 – 30,9 Micron
  • Strong: 31 – 35,9 Micron
  • Coarse: 36 Micron und stärker

 

Verwendungsbeispiele für das Vlies

  • als Strick- oder Webgarn
    • Socken
    • Decken
    • Schals
    • Teppiche
  • Filzmaterialien
  • Füllmaterial in Bettdecken und Kissen
  • Seife
Stammtiere


ANA Cidre

White

*25.08.2011

Vater: ANA Ankas
Mutter: ANA Caprice


AAH Rocky

Maroon

*22.07.2014

Vater: QAI Rocco
Mutter: HAWW Perlchen


AAH Rusty

Dark Rose Grey

*09.08.2014

Vater: QAI Rocco
Mutter: HAWW Miss Sophie


ANA Cara

Medium Fawn

*19.07.2016

Vater: Flanders Alessio
Mutter: ANA Cidre


HAWW Lucky

White

*08.06.2016

Vater: WIT Landovery
Mutter: HAWW Perlchen


AAH Miss Ricky (Ricky)

Vicunja

*22.06.2017

Vater: WIT Landovery
Mutter: HAWW Miss Sophie



AAH Miss Sunshine (Sunny)

Beige

*2019

Vater: WIT Landovery
Mutter: HAWW Miss Sophie



AAH Leo

Black

*27.07.2020

Vater: WIT Landovery
Mutter: HAWW Miss Sophie


AAH Highland Keno’s Kasimir

Beige, Light Fawn

*03.08.2020

Vater: ANA Higland Keno
Mutter: AAH Miss Ricky

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